Vom Jagdschloss zu einer der größten Lungenfachkliniken Europas
/ via universitätsklinikum heidelberg /
Ursprung der Thoraxklinik ist das Jagdschloss „Rohrbacher Schlösschen“, das Erbprinz Carl August von Pfalz-Zweibrücken 1772 erbauen ließ. Nach mehr als einem Jahrhundert in adligem Besitz erwarb es 1898 der „Verein für Genesungsfürsorge“ und wandelte es in ein Genesungsheim um. Bereits im Februar 1899 wurden hier die ersten Lungenkranken behandelt. Im ersten Weltkrieg verwandelte sich das Genesungsheim in ein Reservelazarett, danach diente es als Tuberkulosekrankenhaus für Kriegsversehrte und Kriegshinterbliebene. 1929 übernahm es die Landesversicherungsanstalt Baden. Stetige Erweiterungen schufen den benötigten steigenden Kapazitätsbedarf. So entwickelte sich die Thoraxklinik im Laufe der Zeit von einer Tuberkuloseklinik am Ortsrand zu einer modernen Lungenklinik mitten in der Stadt. Die Tuberkulose spielt inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle; in den Mittelpunkt ist unter anderem die Behandlung von Lungenkrebs gerückt.
Heute ist die Thoraxklinik, die seit 2011 eine hundertprozentige Tochter des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) ist, ein international anerkanntes Zentrum für Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Brustkorbs und der Lunge. Die Thoraxklinik ist eines der wenigen G-BA-Exzellenzzentren in Deutschland. Wesentlich zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen haben interne abteilungsübergreifende Kooperationen sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern im In- und Ausland. Als besonders bedeutsam hebt Professor Dr. Felix Herth, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer der Thoraxklinik, die Integration in das UKHD im Jahr 2011 hervor: „Dieser Übergang von einer nichtuniversitären in eine universitäre Einrichtung ist uns sehr gut gelungen, ohne unsere eigene Identität aufzugeben. Das geht nur mit einem tollen Team, das sich für die Patientinnen und Patienten sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Therapieverfahren einsetzt.“ Stolz ist Prof. Herth auch auf die herausragende Forschung an der Thoraxklinik, aus der weltweit bewährte medizintechnische und pharmakologische Therapieverfahren hervorgegangen sind.
Eine herausragende medizinische Versorgung benötigt optimale Rahmenbedingungen. Dafür sorgt Sebastian Frank, Kaufmännischer Geschäftsführer der Thoraxklinik, mit seinem Team: „Wir investieren sowohl in Gebäude der Klinik als auch vor allem in Personal. Denn es sind unsere hervorragenden Mitarbeitenden, die den Erfolg der Thoraxklinik ermöglichen.“ Herth und Frank sind sich einig: Die Thoraxklinik ist sehr gut aufgestellt und für die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft gewappnet.
Vielfach ausgezeichnete Expertise
Die Thoraxklinik ist nicht nur eine bedeutende Lungenfachklinik, sondern außerdem Teil des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und arbeitet eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zusammen. Seit 2009 ist die Klinik ein durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziertes Lungenkrebszentrum sowie zertifiziertes Weaningzentrum der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), also eine spezialisierte Intensivstation, die Patienten bei der Entwöhnung von der Beatmung unterstützt. Darüber hinaus ist die Thoraxklinik zertifiziertes Schlafzentrum der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM), zertifiziertes Mukoviszidosezentrum und Mitglied im Europäischen Netzwerk seltener Erkrankungen. Die größte Lungenbiobank Deutschlands befindet sich ebenso an der Thoraxklinik wie das Präventionsprogramm „ohnekippe“, mit dem seit dem Jahr 2000 regelmäßig Schülerinnen und Schüler der Region über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt werden.
Bevölkerung ist zur Jubiläumsfeier eingeladen
Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Thoraxklinik sind am 14. September 2024 alle Interessierten zur Jubiläumsfeier in die Röntgenstraße 1 in 69126 Heidelberg eingeladen. Neben spannenden Vorträgen von Experten sowie dem Musiker und Extremsportler Joey Kelly erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Programm: verschiedene Führungen, etwa durch das Rohrbacher Schlösschen mit Tuberkulosemuseum, und Mitmach-Aktionen, Infostände, kulinarische Highlights, Livemusik, Hüpfburg, Kinderschminken, Teddy-Krankenhaus und vieles mehr. So können Besucherinnen und Besucher Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Thoraxklinik hautnah erleben. Es stehen begrenzt kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Gut erreichbar ist die Klinik auch mit den Straßenbahnlinien 23 oder 24, Haltestelle „Ortenauer Straße“.