Wie in Nepal Schlaganfälle besser versorgt werden können
/ via universitätsklinikum heidelberg /
Auch wissenschaftliche Ziele
„Das Projekt dient neben der unmittelbaren Hilfe vor Ort aber auch wissenschaftlichen Zielen,“ ergänzt Professor Christoph Gumbinger, Leiter der Forschungsgruppe Versorgungsforschung an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg, der das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die medizinische Fachgesellschaft vor Ort, die Nepal Stroke Association, hat erfolgreich ein Schlaganfall-Register etabliert, das einen Überblick über Versorgungsbedarfe und die Behandlungsqualität ermöglicht. „Die Prozessbegleitung und die dabei gewonnen wissenschaftlichen Daten sind eine wichtige Grundlage. Einerseits können damit lokale Gesundheitsbehörden die Versorgung effektiv verbessern, andererseits können auch weitere ressourcenarme Länder aus den Erfahrungen des Projektes profitieren“, so Gumbinger.
Das Projekt engagiert sich auch in der öffentlichen Gesundheitsbildung und informiert auf Informationsveranstaltungen, Social Media und mit Flyern und Postern über Symptome und die Behandlung von Schlaganfällen. „Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde. Jeder und jede sollte einen Schlaganfall erkennen können und bei Schlaganfallverdacht schnellstmöglich ins Krankenhaus gebracht werden – das soll nicht nur in Deutschland so sein, sondern auch in Nepal“, sagt Tunkl. Inzwischen hat das Projekt 20 Mitglieder aus Heidelberg und Nepal, die aktiv im Projekt arbeiten. Gemeinsam versuchen sie, lokale Gesundheitsbehörden und Regierungen von dem Nutzen einer guten Schlaganfallversorgung zu überzeugen und die Schlaganfallversorgung wissenschaftlich fundiert in die nationale Gesundheitspolitik zu integrieren.