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MLP Academics: Debüt von Ingo Freyer in Braunschweig

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/ via mlp academics /

Natürlich ist die Hoffnung auf die Trendwende groß, wenn die MLP Academics Heidelberg am Wochenende bei den Basketball Löwen Braunschweig antreten. Wir notieren den 16. und somit vorletzten Vorrunden-Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga und hier kommt es am Sonntag (17 Uhr/live bei Dyn ab 16.45 Uhr) in der Volkswagen Halle zum Duell zwischen dem Tabellen-13. aus Niedersachsen und dem momentanen Schlusslicht Heidelberg, das sich mit der Verpflichtung von Headcoach Ingo Freyer neue Impulse und das Einsetzen einer Aufbruchstimmung verspricht. Nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie benötigen unsere MLP Academics möglichst zeitnah positive Schwingungen und gerade in den nächsten beiden Spielen in Braunschweig und zu Hause gegen den SYNTAINICS MBC am 22. Januar ein Erfolgserlebnis.

Der 16. und 17. Spieltag haben es gerade für die Mannschaften aus der hinteren Tabellenregion in sich, denn es kommt zu einer Häufung von direkten Aufeinandertreffen der sogenannten Kellerkinder. Heidelberg spielt wie erwähnt gegen Braunschweig und den MBC, Crailsheim gegen Ludwigsburg und Braunschweig, Göttingen gegen Oldenburg und Tübingen, Tübingen gegen den MBC und Göttingen, der MBC gegen Tübingen und Heidelberg sowie der Vollständigkeit halber Braunschweig vor heimischer Kulisse gegen Heidelberg und in Crailsheim. Will heißen: Hier können und werden Weichen von den Teams im Hinblick auf die Ende Januar beginnende Rückrunde gestellt werden.

Akeem Vargas: „Die Änderungen von Coach Freyer umsetzen“

Es liegt also an den BBL-Profis im hinteren Tabellendrittel, an ihr oberstes Leistungslimit zu gehen und wichtige Etappenziele in puncto Klassenerhalt zu erreichen. Jeder Korbjäger weiß, dass solche aus unterschiedlichen Gründen komplizierteren Saisonphasen einer entsprechenden Mentalität, Intensität, Kompromisslosigkeit und klaren Linie bedürfen, damit die sportliche Kompassnadel in die richtige Richtung ausschlägt.

Vor dem Auswärtsmatch bei den Braunschweiger Löwen sagt stellvertretend Academics-Kapitän Akeem Vargas, wie das eigene Koordinatensystem innerhalb der Jungs vom Neckar getaktet und feingetunt sein soll: „Wir müssen uns weniger auf Braunschweig konzentrieren, sondern versuchen, die Änderungen von Coach Freyer umzusetzen. Wir werden einen ganz anderen Stil spielen als unter Joonas und darauf sollte unser voller Fokus liegen.“

Routinier Vargas (33) ist niemand, der um den heißen Brei herumredet. Seine langjährigen Erfahrungen werden der Mannschaft helfen. Auch als aggressiver Defensivakteur und Leader – beide Rollen sind im knallharten Abstiegskampf von nicht zu unterschätzender Relevanz. Der erste Eindruck von Ingo Freyers Herangehensweise im Training vermittelt Zuversicht. „Die ersten Einheiten unter ihm waren sehr intensiv. Er verlangt ein hohes Engagement an Laufbereitschaft, Aktivität und Antizipation von seinem Team“, sagt Akeem Vargas unaufgeregt.

Der 52-jährige Ingo Freyer wird mit Bedacht an einigen Stellschrauben drehen. Seine erste Ansprache ans Team am Donnerstag kam sehr gut an. Dass er nicht ausschließlich großen Wert auf einen gepflegten Offensivstil legt, wird häufig verkannt. Nein, die Grundlage für ein funktionierendes Teamgefüge ist stets die Defensive – hier dürfte der Norddeutsche, basketballerisch beim SC Rist Wedel in der Nähe von Hamburg sozialisiert, den Hebel ansetzen, zumal unsere Jungs vom Neckar bis dato durchschnittlich 95,0 Punkte im bisherigen Saisonverlauf kassiert haben. Demgegenüber stehen erzielte 81,5 Punkte – womit man nach den HAKRO Merlins Crailsheim (minus 213) aktuell die zweitschlechteste Korbdifferenz (minus 203) aufweist.

Der Einsatz von Paul Zipser ist noch unklar

Die Reise in die Löwenstadt ist aus Sicht der Gäste mit einem Fragezeichen versehen. Ob Paul Zipser eingesetzt werden kann oder nicht, wird sich erst kurzfristig vor dem Sprungball am Sonntag entscheiden.

Die bisherige Bilanz (vier Siege aus insgesamt fünf Spielen inklusive des letztjährigen Pokal- und Verlängerungskrimis) seit dem Aufstieg 2021 spricht eher für die Heidelberger.

Braunschweig setzt in der Spielzeit 2023/2024 unter dem alleinigen Gesellschafter und Weltmeister Dennis Schröder (Toronto Raptors) sowie unter Geschäftsführer und Sportdirektor Nils Mittmann konsequent seinen Weg fort, auf deutsche Akteure, Nachwuchskräfte und Perspektivspieler zu bauen, die sich an der Seite von Importen entwickeln können. An der Seitenlinie führt seit zweieinhalb Jahren Headcoach Jesús Ramírez (44) Regie. Der Spanier aus Granollers gilt als Konzepttrainer und Entwickler, freilich gab es vor Saisonbeginn doch zahlreiche personelle Änderungen. Die Abgänge von David Krämer (CB Granada), Benedikt Turudic (Bonn), Luc van Slooten (Vechta), Robin Amaize (Rostock), Braydon Hobbs, Divine Myles und Dustin Sleva wurden durch die Transfers von Martin Peterka (SIG Straßburg), Amar Sylla (Betis Sevilla), Ferdinand Zylka (Telenet Antwerp Giants), Ahmaad Rorie (KK Mega MIS Belgrad) und TJ Crockett Junior (VfL AstroStars Bochum) kompensiert.

Die „jungen, wilden, hungrigen Löwen“ zähmen

Die Löwen haben bereits 16 Spiele (sechs Siege, zehn Niederlagen) bestritten und dabei überwiegend wechselvolle Leistungen gezeigt. Auf der einen Seite verbuchte man unter anderem Überraschungserfolge gegen den FC Bayern Basketball (83:81) oder die MHP RIESEN Ludwigsburg (83:82), auf der anderen Seite gab es Rückschläge gegen Tübingen (87:92) oder in Rostock (78:101). Wie dem auch sei: #Jungwildhungrig – im schwarzen Heimtrikot vor ihren maximal 3.644 Unterstützern in der Volkswagen Halle wollen sie sich gegen Heidelberg keine Blöße geben. Die größten Stärken der Löwen sind zweifellos ihre Größe und Athletik, aber eben darüber hinaus auch ihre unangenehme Full-Court-Defensive, die den jeweiligen Kontrahenten aus dem Rhythmus zu bringen versucht und zu Fehlern zwingt.

Darauf müssen die MLP Academics am späten Sonntagnachmittag Antworten parat haben. Mit entsprechendem Mindset, Selbstbewusstsein und Energielevel lassen sich die Löwen durchaus zähmen. Das Vertrauen darauf, dass unter Ingo Freyer die Köpfe im Academics-Kollektiv freier werden, ist vorhanden.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Fotos: Peter Tippe

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