Forschung
/ via ph-heidelberg /
Von der Alltagskultur bis zur Physik: Die Fächer der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften decken eine große Bandbreite an Themen ab. Wer interessiert ist, woran die Kolleg:innen derzeit forschen, konnte sich beim Nachwuchskolloquium Mitte Mai 2025 Einblick verschaffen. Bereits zum zweiten Mal bot die Fakultät III hier ein Forum an, in dem Nachwuchswissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen ihre Promotionsthemen vorstellen und diskutieren.
Insgesamt elf Promovierende hatten beim Nachwuchskolloquium je 15 Minuten, ihre Forschung zu präsentieren. Anschließend war kurz Zeit für Fragen und eine längere Kaffeepause gab dann Gelegenheit zum ausführlichen Plausch. Denn vor allem soll das Kolloquium einen Raum für Austausch schaffen, wie Prodekanin Prof. Dr. Claudia Hildebrandt erklärte, die durch den Tag führte: “Die Idee ist, dass man Einblick erhält, woran andere Disziplinen arbeiten und welche Herangehensweisen und Methoden sie wählen. Genauso wichtig aber ist die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen.”
Interdisziplinarität und Vernetzung im Fokus
Hier werde interdisziplinär diskutiert, sagte Dekanin Prof. Dr. Manuela Welzel-Breuer, das sei das Besondere an diesem Format. “Man wirft einen Blick über den Tellerrand und sieht danach vielleicht auch das eigene Projekt mit anderen Augen.” Und so wurde das Publikum durch so unterschiedliche Themen geführt wie die Erinnerungsdiskurse Deutschlands und Englands zur Kolonialzeit, eine zeitgemäße sexuelle Bildung, das Professionswissen von Chemielehrkräften oder Gesundheitsmanagement an deutschen Hochschulen.
Andere Promotionen arbeiten an Modellen, mit denen sich die Informatikkompetenzen von Schüler:innen verbessern oder die Professionalität von Pädagog:innen in der frühen naturwissenschaftlichen Bildung messen lassen. Auch die Verwendung eines “Mixed Methods Forschungsdesigns” selbst war Thema einer Doktorarbeit: Wie objektiv oder subjektiv kann Forschung sein, je nach gewählter Perspektive? Überhaupt waren Forschungsmethoden immer wieder Thema interessierter Nachfragen und es gab bei Bedarf auch praktische Tipps, beispielsweise für die Akquirierung von Studienteilnehmer:innen.
Gastgeber des Nachwuchskolloquiums waren in diesem Jahr Prof. Dr. Mario Dräger und sein Team aus dem Fach Geschichte. Die Veranstaltung soll regelmäßig und in verschiedenen Fachbereichen fortgeführt werden. Man habe ein Format gesucht, das einer “Minitagung” entspreche und eine Vernetzung über Fächergrenzen hinweg anstoße, erklärte Doktorand Johannes Keller aus der Geographie, der das Kolloquium im ersten Jahr auf Anregung des Fakultätsvorstands umgesetzt hatte. Wer wolle, könne die Nachmittage als Starthilfe nutzen: “Der Kontakt ist hergestellt und man kennt sich jetzt.”
Text: Antje Karbe
Foto: Dr. Birgitta Hohenester