Noch keine Einigung in der Dossenheimer Landstraße
/ via dieheidelberger /
In der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag kam es zu heftigen Diskussionen, bezüglich der Dossenheimer Landstraße. Ein- oder zweispurig? Diese Frage trennt die Gemüter.
Schon in den Planungen für den Umbau der Dossenheimer Landstraße wurde die einspurige Variante auf Herz und Nieren geprüft. Sowohl das Regierungspräsidium als auch die zuständigen Ämter in der Heidelberger Verwaltung entschieden sich für die Zweispurigkeit, um sicherzustellen, dass der Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer sicherer wird, besser fließt und Handschuhsheim entlastet wird. Die Dossenheimer Landstraße ist eine von Heidelbergs Hauptschlagadern, da ist die Zweispurigkeit in einem Teilstück dringend von Nöten und eine Grundvoraussetzung für eine Verbesserung der Verkehrssituation.
Doch das scheinen viele nicht einsehen zu wollen. Durch die Verengung an dieser brenzlichen Stelle ist Stau nicht zu vermeiden, selbst mit der geschicktesten Ampelschaltung nicht. Durch entstehenden Rückstau werden Autos erst kleine Nebenstraßen suchen, um den Stau zu umfahren (vermutlich Zeppelinstraße und das Handschuhsheimer Feld, indem übrigens unsere Lebensmittel wachsen) und irgendwann Handschuhsheim ganz meiden. Was für Gewerbetreibende bedeutet, dass dieser bisher sehr gut funktionierende Stadtteil irgendwann abgehängt sein wird. Laut IHK sind dort ca.1000 Gewerbetreibende ansässig. Friseure, Handwerksbetriebe, Landwirte, Gärtnereien usw. noch nicht mitgezählt. Kann die Stadt zukünftig auf deren Gewerbesteuer-Einnahmen verzichten? Ebenso die vielen Arbeitsplätze, die wegfallen, sollte es so weit kommen. Mit der Einspurigkeit wäre dieses Szenario vorprogrammiert.
Zu all dem kommt, das Bürger aus Handschuhsheim einfach müde sind. Die aktuelle Baustelle ist eine Belastung für alle. Allerdings hat man sich damit arrangiert, weil es absehbar war. Ein Ende war in Sicht. Nun soll der Zustand dauerhaft so bleiben, weil hier Ideologische Ziele verfolgt werden, die in keinem Bezug zur Realität stehen. Am Ende wird es eine 50 Mio. Euro teure, neue Straße sein, die nicht ihren Zweck erfüllt. Nämlich, den Menschen die täglich nach Heidelberg kommen, um hier ihrer Arbeit nachzugehen, ihr Leben etwas zu erleichtern, indem sie nicht stundenlang im Stau stehen müssen.
Dazu kommt der Vertrauensbruch, der der Verwaltung und dem Regierungspräsidium entgegengebracht wird. Die Straße so umzubauen, wurde von sehr langer Hand auf das Genaueste durchgearbeitet und geprüft. Und am Ende vom Gemeinderat abgesegnet. Die Dossenheimer Landstraße ist die Hauptschlagader Heidelbergs und nicht eine kleine Straße im Herzen der Altstadt. Das muss bedacht werden, wenn unsere Stadt Zukunftsfähig sein soll.
Unsere Argumente haben in der Gemeinderatssitzung Gehör gefunden, so dass die Grünen, die sich zuvor noch für die Einspurigkeit ausgesprochen hatten, die Vertagung der Entscheidung beantragt haben, um im Fachausschuss noch einmal die Fakten abwägen zu können.