IHK-Präsident fordert Reformen bei Steuern und in den Sozialsystemen
Mannheim, 17. Juni 2025. Das IMD aus Lausanne hat seine jährliche Auswertung zur Wettbewerbsfähigkeit von 69 Ländern veröffentlicht. Deutschland steigt um fünf Plätze auf Rang 19. Manfred Schnabel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, kommentiert:
“Es ist erfreulich, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zugelegt hat. Allerdings kann uns Rang 19 nicht zufriedenstellen. Damit sind wir immer noch weit von unserer Bestplatzierung 2014 entfernt. Damals lagen wir weltweit an sechster Stelle.
Wie groß der Handlungsbedarf ist und die strukturellen Probleme sind, zeigt die schwache ökonomische Entwicklung. Wir stagnieren und liegen daher beim realen Wirtschaftswachstum lediglich auf Rang 61, bei den Direktinvestitionen auf Rang 55.
Die Bundesregierung ist aufgefordert, die im Koalitionsvertrag verabredeten Reformen nun rasch anzugehen. Aber auch das wird nicht reichen. Denn der Koalitionsvertrag zeigt Leerstellen: Weder im Bereich Steuern und noch viel weniger im Bereich der Sozialversicherungssysteme sind Reformen verabredet, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts deutlich verbessern könnten. Die Leistungen unseres Sozialstaats übersteigen derzeit unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Das muss die Politik wieder in Balance bringen, so unpopulär und schmerzhaft dieser Prozess auch ist.”
Hintergrund
Das Standortranking des Schweizer “Institute for Management Development” (IMD) misst jährlich die Wettbewerbsfähigkeit und die Standortqualität von 69 Ländern weltweit. Es greift dabei auf eine Vielzahl an wirtschaftlichen Indikatoren, Daten sowie Umfrageergebnissen zurück.