Der Wasserschaden im Rittersaal und seine Folgen – erste Ergebnisse liegen vor
/ via schösser und gärten baden-württemberg /
Seit dem 14. Februar ist das Barockschloss Mannheim nur eingeschränkt geöffnet. Grund hierfür ist ein Wasserschaden im Bibliotheksbereich der Universität Mannheim. Das Wasser drang über die Decke in den prunkvollen Rittersaal des Schlosses ein. Nun liegen die ersten Ergebnisse der Sachverständigen vor – und geben Anlass, vorsichtig optimistisch zu sein.
Aufatmen im Schloss Mannheim
„Wir haben Glück im Unglück“, so Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. „Der Schaden am Rittersaal ist geringer als befürchtet. Zur Schließdauer können wir uns allerdings erst äußern, wenn alle Fachgutachten vorliegen.“ Nach dem Wasserschaden vor rund zwei Wochen ergriffen die Staatlichen Schlösser und Gärten sowie das Amt Vermögen und Bau im Austausch mit dem Landesdenkmalamt notwendige Sofortmaßnahmen. Die Decke des Rittersaals mit dem Fresko von Carolus Vocke nach Vorlage von Cosmas Damian Asam – eine Göttertafel zu Ehren der Hochzeit von Peleus mit der Göttin Thetis – wurde vergangene Woche untersucht. Oberhalb der Wandmalerei ist wieder alles trocken. Die Decke gilt als statisch sicher. Am Fresko selbst wurden keine größeren Schäden festgestellt. Zwar gibt es Risse mit Wasserspuren, diese könnten jedoch auch bereits zuvor vorhanden gewesen sein. Um sie zu erkennen, muss man sehr nah an der Decke sein. Vom Parkett des Rittersaals aus sind sie nicht zu sehen. Für die Beurteilung des Schadens am Fußboden muss ein externer Experte hinzugezogen werden. Die Prüfung wird nun verfeinert, um die weitere Entwicklung und eventuelle Folgen im Blick zu behalten. „Ich danke allen Beteiligten für Ihren anhaltenden und ausdauernden Einsatz“, sagt Patricia Alberth.
Preisnachlass für Gäste
Am Morgen des 13. Februars drang vom Bibliotheksbereich der Universität Mannheim, der sich oberhalb der Beletage befindet, Wasser über die Decke in den Rittersaal des Schlosses ein. Das Wasser wurde schnell abgesaugt, der Saal gesichert und Luftentfeuchter eingesetzt. Der Rittersaal ist weiterhin gesperrt. Aufgrund des beschränkten Besichtigungsangebots wird der reguläre Eintrittspreis für Erwachsene von 9,00 Euro auf 8,00 Euro gesenkt. Der ermäßigte Preis beträgt 4,00 Euro.
Das Schloss der Kurfürsten
Das Mannheimer Schloss ist das zweitgrößte geplante Barockensemble Europas – gleich nach Schloss Versailles bei Paris. 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz von Heidelberg nach Mannheim. Dort legte er den Grundstein für den Neubau der Schlossanlage. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss wiederaufgebaut. Mehr als 800 Exponate zieren die wiederhergestellten Prunkräume der Beletage: Reich verzierte Möbel, kostbares Porzellan und 21 großformatige Tapisserien verleihen dem kurfürstlichen Monument seinen Glanz.