Boxberg: Bei der Stadtteil-Entwicklung ziehen alle gemeinsam an einem Strang
/ via Stadt Heidelberg /
OB Würzner und Vertreter der Wohnungswirtschaft unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung
Die Stadtteil-Entwicklung auf dem Boxberg soll gemeinsam vorangetrieben werden. Das ist der Inhalt einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent, kurz LOI), die Oberbürgermeister Eckart Würzner sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wohnungswirtschaft am Freitag, 22. März 2024, bei einem Treffen auf dem Boxberg unterzeichnet haben. Die Erklärung bildet die Basis für eine enge Zusammenarbeit, um das Wohnen und Leben auf dem Boxberg weiter aufzuwerten. Unterzeichnet haben die Stadt Heidelberg und die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH) sowie die Baugenossenschaft Neu Heidelberg, die Wohnungsbaugenossenschaft FLÜWO und die Wohnungseigentümergemeinschaft des Iduna-Centers.
„Wir setzen hier gemeinsam ein starkes Zeichen – für den Boxberg und die rund 4.200 Bürgerinnen und Bürger, die dort leben. Dabei ziehen wir mit unserer GGH und der Heidelberger Wohnungswirtschaft an einem Strang: Wir wollen den Stadtteil voranbringen – in punkto Wohnen, Leben und Klimaschutz. Die Stärken des Boxbergs, etwa die Lage am Wald und das grüne Umfeld, wollen wir gezielt ausbauen, um den Stadtteil schöner und lebenswerter zu machen“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner.
„Wir haben hier Potenzial für einen Nahversorgungsort besonderer Güte und diesen würden wir den Boxbergerinnen und Boxbergern gerne gönnen“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Boxberg soll dichtes grünes Wegenetz erhalten
Die Projektpartner haben sich die gemeinsame Entwicklung des Boxbergs anhand eines Katalogs erster konkreter Maßnahmen auf die Agenda geschrieben. Dabei sollen die zahlreichen Grünflächen durch Wege besser miteinander verbunden werden. Daran beteiligt ist auch die Waldparkschule. Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule auf dem Boxberg steuern dafür Kunstobjekte bei. Neue Konzepte zur wirtschaftlichen und nachhaltigen Sanierung von Gebäuden sind in Planung. So möchte zum Beispiel die FLÜWO neue Raumkonzepte für verschiedene Arten von Wohnungen auf den Weg bringen. Ein weiteres Projekt sind die Photovoltaik-Gemeinschaftsanlagen. Neu Heidelberg lässt Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern ihrer Gebäude von der Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) installieren. Eine Bürgerinitiative befindet sich ebenfalls bereits im Gespräch mit der HEG. In Summe soll der Boxberg freundlicher und lebendiger werden und Menschen aller Altersklassen mehr Lebensqualität bieten.
Die GGH hat in der Waldparksiedlung bereits 15 Häuser mit insgesamt 558 Wohnungen energetisch saniert. Das Programm umfasste die Sanierung und Dämmung der Dächer, Fassaden, Eingangsbereiche und Kellerdecken. Zusätzlich erhielten die Gebäude neue Fenster und Rollläden. Auch die Balkone wurden renoviert und zum Teil neue Heizanlagen eingebaut. Durch die Maßnahmen konnte der Energieverbrauch in den Häusern um fast die Hälfte – von rund 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf rund 80 Kilowattstunden – gesenkt werden. Pro Haus werden rund 30 Tonnen weniger Kohlendioxid im Jahr ausgestoßen
Hintergrund: Boxberg ist erste große Stadterweiterung
Der Stadtteil Boxberg wurde in den 1960er Jahren als erste große Stadterweiterung nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut. Am Hang des Königstuhls entstand eine Waldparksiedlung mit Blick auf die Rheinebene. Der Boxberg besteht aus vielgeschossigen Wohnblöcken am Waldrand sowie Einfamilien- und Terrassenhäusern in Hanglage.
Insgesamt leben auf dem Boxberg knapp 4.200 Menschen. Damit ist der Stadtteil deutlich dichter besiedelt als die Gesamtstadt. Der Altersdurchschnitt auf dem Boxberg ist mit 44,3 Jahren höher als in ganz Heidelberg mit 39,7 Jahren. Der Boxberg ist differenziert zu betrachten. Während die Lage einerseits eine große Mobilität erfordert, wird sie andererseits als Vorteil erlebt – für ruhiges Wohnen, für Freizeitaktivitäten, Bewegung und Gesundheit. Seit dem Jahr 2017 ist ein Stadtteilbüro dafür zuständig, den Boxberg unter Bürgerbeteiligung in sozialer, kultureller, ökonomischer und städtebaulicher Hinsicht weiterzuentwickeln. Das ist auch Ziel des neuen Integrierten Handlungskonzepts (IHK) für den Stadtteil, das eine ganzheitliche strategische Entwicklung sichert.