84 Millionen Euro für Stadtbahnnetz Stuttgart
/ via baden-württemberg.de /
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte bei der Übergabe des Förderbescheides: „Damit der öffentliche Verkehr besser und noch klimafreundlicher wird, fördert das Land die Anschaffung neuer Stadt- und Straßenbahnen. Die Fahrgäste in Stuttgart können sich über mehr Komfort, Barrierefreiheit und zusätzlicher Gepäckablage in den neuen Stadtbahnwagen freuen. Mit diesen Fahrzeugen wird die Fahrt noch angenehmer. Sie sind ein attraktives Angebot, um vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Der Zuschuss des Landes von 84 Millionen ist eine außerordentliche Größe und eine gute Investition in nachhaltige Mobilität.“
Gute Investition in nachhaltige Mobilität
Das Ministerium für Verkehr übernimmt für die Finanzierung der 40 Fahrzeuge einen Förderanteil von 40 Prozent für die zusätzliche Erstbeschaffung und von 30 Prozent der Kosten für die Ersatzbeschaffung. Die Mittel werden auf der Rechtsgrundlage des Landes-Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetzes (LGVFG) bereitgestellt.
„Ich bin über die maßgebliche Unterstützung seitens des Landes Baden-Württemberg sehr froh und bedanke mich dafür“, so Thomas Moser, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der SSB: „Mit dieser neuen Fahrzeugflotte folgen wir den sich ändernden Vorstellungen unserer Fahrgäste und richten uns nach ihren Wünschen.“ So wird der neue Fahrzeugtyp doppelt so viel Mehrzweckbereiche aufweisen wie bisher, das bedeutet mehr Platz für tragbare und rollbare Lasten wie Kinderwagen, Gepäck oder Einkaufsrollis.
Der S-DT 8.16 wird speziell für Stuttgart und seine Fahrgäste entwickelt und gebaut. „Der neue Fahrzeugtyp steht für hohe Qualität mit schwäbischer Zurückhaltung“, so Kirsten Krüger, Projektleiterin: „Der ständige Ansporn dabei ist, die vielen verschiedenen Anforderungen clever unter einen Hut zu bringen.“
Neue Stadtbahnen: mehr Komfort und Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit im Einstiegsbereich wurde verbessert, weil die bisherigen zentralen Haltestangen entfallen ist, zugunsten anderer Haltemöglichkeiten im direkten Umfeld. Lehnhilfen machen die Fahrt für stehende Kurzzeitfahrgäste bequemer, Aufstehhilfen erleichtern Gehbehinderten das Erheben vom Sitzplatz. Die Anregungen vieler Fahrgäste, der Behindertenverbände und von Mitarbeitenden der SSB sind in die Weiterentwicklung des Wagentyps eingeflossen.
Die Fahrzeuge vom Typ S-DT 8.16 sind eine Weiterentwicklung der bestehenden Stadtbahnwagenfamilie vom Typ S-DT 8 der SSB, bestehend aus einer jeweils zweiteiligen, fest gekuppelten Triebwageneinheit von 39 Meter Länge. Jede Einheit verfügt über eine Antriebsleistung von 800 Kilowattstunden. Die Platzkapazität beim S-DT 8.16 liegt bei 98 Sitzplätzen und 250 Gesamtplätzen. Die Fahrzeuge werden auf einigen Linien in Doppeltraktion eingesetzt, also mit einer auf rund 80 Meter verdoppelten Zuglänge und entsprechend mehr Kapazität.
Lieferant der 40 Fahrzeuge ist die Stadler Deutschland GmbH, ein Unternehmen der schweizerischen Stadler Rail AG. Die SSB wird mit 20 Einheiten einen Teil ihrer Fahrzeugflotte erneuern und erweitern, die momentan 224 Fahrzeuge umfasst. Die langjährigsten Fahrzeuge, die zur Ablösung anstehen, sind bis dahin über 40 Jahre alt und haben eine Laufleistung pro Wagen von über 3,5 Millionen Kilometer. Sie stammen aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Die weiteren 20 Fahrzeuge dienen zur Aufstockung des Fahrparks insgesamt, weil die SSB ihr Streckennetz und Leistungsangebot weiter ausbaut.
Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)
Die SSB betreibt ein Stadtbahn-Schienennetz in der Landeshauptstadt Stuttgart und Teilen des Umlandes mit einer gesamten Netzlänge von knapp 140 Kilometern. Erweiterungen sind im Bau. Die Länge des Liniennetzes der Stadtbahn Stuttgart liegt bei gut 250 Linienkilometern, auf denen zurzeit 17 Linien unterwegs sind. Das Linienbusnetz der SSB in Stadt und Region erstreckt sich auf etwa 600 Kilometer Länge. Die SSB beschäftigt rund 3.500 Mitarbeitende, davon knapp die Hälfte im Fahrdienst. Die SSB steht vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart.
Jahn Kuppinger
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