Gleichstellung: Pädagogische Hochschule Heidelberg
/ via ph-heidelberg /
Anerkennung für eine starke Gleichstellung: Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat sich für das Professorinnenprogramm 2030 des Bundes und der Länder qualifiziert. In der aktuellen Auswahlrunde wurde ihr Gleichstellungskonzept von einem externen Gremium - Expert:innen für Gleichstellungs- und Karrierefragen aus Wissenschaft, Kunst und Hochschulen – begutachtet und positiv bewertet. Die Heidelberger Hochschule hat nun die Möglichkeit, Fördergelder für bis zu drei erstberufene Professorinnen zu beantragen. Die Mittel in der Höhe dieser Professuren können dann für gleichstellungsfördernde Maßnahmen verwendet werden, die in der erfolgreichen Hochschulbewerbung eingereicht wurden. Insgesamt wurden für diese Förderrunde 56 Hochschulen ausgewählt, die mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugten.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg versteht Gleichstellung als Querschnittsaufgabe und gehört zu den wenigen Hochschulen, die ihre Professuren bereits fast paritätisch besetzt haben: Im Jahr 2024 lag der Frauenanteil bei den Professuren bei 48,7 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Professor:innen bei rund 29 Prozent. Doch auch an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entscheidet sich ein überproportional großer Anteil von Frauen gegen einen Verbleib in der Wissenschaft: Der Anteil der weiblichen Studierenden liegt bei 71,4 Prozent; je höher aber die wissenschaftliche Karrierestufe, desto niedriger der Frauenanteil.
Nach dem sogenannten Kaskadenmodell sollten sich Geschlechterproportionen auch auf den folgenden Qualifizierungsstufen abbilden. „Aus diesem Grund liegt der Fokus der gleichstellungsfördernden Maßnahmen im erfolgreichen Gleichstellungskonzept auf der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses, beispielsweise im Bereich der Promotionen und Postdocs“, sagt Dr. Frauke Janz, die Gleichstellungsbeauftragte der Pädagogischen Hochschule. Zu solchen Maßnahmen gehören unter anderem die Finanzierung von Promotions- und Überbrückungsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen (je eine bei derzeit einer erstberufenen Professorin). Die Hochschule bietet Wissenschaftlerinnen des akademischen Mittelbaus unter anderem die Möglichkeit, für einen begrenzten Zeitraum ihr Aufgabenprofil zugunsten eigener Forschungstätigkeit zu verändern. Zudem können Forscherinnen Mittel für Hilfskräfte sowie Reise- und Tagungskostenzuschüsse beantragen.
„Das erfolgreiche Abschneiden im Professorinnenprogramm 2030 freut uns sehr und zeigt, dass die Pädagogische Hochschule Heidelberg im Bereich der Gleichstellung auf dem richtigen Weg ist“, sagt Prof.in Dr.in Rektorin Karin Vach. Im Programmzeitraum sei bereits eine Professur mit einer erstberufenen Frau besetzt worden, ergänzt Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß. „Damit können wir nun zügig die Fördergelder zur Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen beantragen.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.
Text: Antje Karbe
Foto: Sabine Felber
Hintergrund
Das Professorinnenprogramm 2030 hat zum Ziel, die Anzahl der Professorinnen in Richtung Parität dynamisch zu erhöhen, (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur zu fördern und in der Wissenschaft zu halten sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen strukturell noch stärker zu verankern. Das Förderprogramm besteht seit 2008 und konnte bereits 907 Professuren fördern. Im November 2022 wurde es von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) inhaltlich verstärkt: Als Professorinnenprogramm 2030 verbessert es die Rahmenbedingungen für kleinere und mittlere Hochschulen sowie alle Hochschultypen und nimmt an den Hochschulen das Berufungsmanagement, das Gleichstellungscontrolling sowie den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs in den Blick. Bund und Länder stellen hierfür insgesamt 320 Millionen Euro über eine Laufzeit von acht Jahren zur Verfügung. Mehr unter www.bmbf.de.