Kurpfälzisches Museum erhält Zeichnungen von Hanna Nagel
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Kurpfälzisches Museum erhält Zeichnungen von Hanna Nagel
Großer Dank an die Stifterin Friederike Lehrnickel
Über dieses Geschenk darf sich Heidelberg besonders freuen: Vier Zeichnungen und etliche Drucke der bedeutenden Heidelberger Graphikerin Hanna Nagel ergänzen neuerdings die Sammlung des Kurpfälzischen Museums. Ermöglicht wird dies durch Friederike Lehrnickel aus Leimen. Die Mäzenin ist in der Region bereits bekannt als Stifterin. 2021 rief sie die Friederike-Lehrnickel-Stiftung ins Leben, deren Ziel die Persönlichkeitsförderung durch Musik, Tanz und Theater ist.
Wertvolle Erweiterung der Museumssammlung
Im Kurpfälzischen Museum treffen die Neuzugänge von Hanna Nagel auf einen reichen künstlerischen Kontext. Neben einer Vielzahl von Zeichnungen und Drucken befindet sich in der Sammlung auch ein prominentes Selbstporträt von Hanna Nagel aus dem Jahr 1929. Das Gemälde ist eines der meist nachgefragten Bilder des Museums. Zum einen wird es als Ikone der Neuen Sachlichkeit gesehen, darüber hinaus ist es eine Rarität, denn Hanna Nagel schuf in ihrem umfassenden Lebenswerk äußerst wenige Gemälde. Noch während ihres Studiums in Karlsruhe entdeckte sie ihre außergewöhnliche Begabung im Zeichnen und in der Druckgraphik. In diesen künstlerischen Techniken schuf sie ein immenses Lebenswerk, von dem sich bis heute ein Großteil in Privatbesitz befindet.
Die neu in die Sammlung kommenden Zeichnungen von Hanna Nagel wurden hauptsächlich in den 1940er Jahren und in der Nachkriegszeit geschaffen. Sie zeigen einen Frauenakt, eine lesende Frau, einen Seemann auf dem Schlitten und ein Titelbild für „Das Horoskop“. Zur Schenkung gehören auch eine Zeichnung von Horst Lemke und die „Bodensee-Wanderung“, ein seltenes Buch von 1949 mit Zeichnungen von Joachim Lutz.
Hanna Nagel – Talent braucht Förderung
Die Künstlerin Hanna Nagel (1907–1975) ist in Heidelberg geboren und aufgewachsen. Für ihre Anerkennung als kunstschaffende Frau musste Hanna Nagel immer wieder hart arbeiten, wenngleich ihre Mutter ihre künstlerische Begabung stets förderte. Unentwegt schob sie Projekte an und verfolgte diese hartnäckig. In Berlin studierte sie an den Vereinigten Staatlichen Schulen für freie und angewandte Kunst und wurde Meisterschülerin von Emil Orlik. 1931 wandte sich die 25-jährige mit einem selbstbewussten Brief an den Direktor der Kunsthalle Mannheim, G. F. Hartlaub, der eine Auswahl ihrer Arbeiten in der Kunsthalle ausstellte.
Kunst braucht Förderung. Genau diese leistet Friederike Lehrnickel mit außergewöhnlichem Engagement und mit ihrer gemeinnützigen Stiftung. Das Kurpfälzische Museum dankt Friederike Lehrnickel für die wertvolle Schenkung aus ihrem persönlichen Besitz.
Die Neuzugänge sind bis Ende November in den stadtgeschichtlichen Räumen des Kurpfälzischen Museums zu sehen.