Die MLP Academics in Göttingen: Geht es vorwärts im März?
/ via mlp academics /
Langsam, aber sicher biegt die reguläre Saison der easyCredit Basketball Bundesliga auf die Zielgerade ein. Nach der Länderspielpause bekommen es die MLP Academics Heidelberg am 22. Spieltag mit der BG Göttingen zu tun. Sprungball ist am Sonntag (15.30 Uhr/live bei Dyn ab 15.15 Uhr) in der Sparkassen-Arena. Die „Veilchen“ mussten bereits am Mittwoch bei Tabellenführer FC Bayern Basketball ran und zeigten beim 74:86 in München eine starke Leistung. Unsere Jungs vom Neckar haben sich derweil mit Neuzugang Justin Jaworski (vorher Napoli Basket) verstärkt.
„Alles reinwerfen, um die Klasse zu halten“
„Wir haben die Pause gut genutzt und wollen nun mit Justin in den letzten 13 Spielen alles reinwerfen, um die Klasse zu halten“, gibt der Sportliche Leiter Alex Vogel die Marschroute vor. Jaworski kommt vom frischgebackenen italienischen Pokalgewinner Neapel, trainiert seit Mittwoch mit dem Freyer-Team und soll dem Tabellen-18. der BBL als Combo Guard mehr Tiefe verleihen. Der 24-jährige Amerikaner stammt ursprünglich aus dem kleinen Örtchen Schwenksville/Pennsylvania, gilt als smarter Profi, harter Defensiv- und wurfstarker Offensivspieler, dessen Qualitäten im Abstiegskampf der MLP Academics gefragt sind. Ob Jaworski bereits am Sonntag das Academics-Trikot (Nummer 25) tragen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden und hängt noch von Formalitäten ab.
Durch den FIBA-Break und die viertägige schöpferische Pause nach dem 83:98 am Faschingsdienstag in Bamberg sollten die Heidelberger neue Kräfte gesammelt haben. Headcoach Ingo Freyer hat das Beste aus den Gegebenheiten gemacht und Intensität ins Trainingsprogramm eingebaut. „Das Spiel am Sonntag wird eine gute Herausforderung und eine Gelegenheit für uns sein, zu einem entscheidenden Zeitpunkt der Saison einen Sieg zu erringen“, sagt Small Forward Jeffrey Carroll, „diese Pause war gut für uns, um uns ein bisschen Auszeit vom Basketball zu gönnen und gute Trainingseinheiten zu absolvieren.“
Körperliche wie mentale Fitness erforderlich
Kleinere Blessuren scheinen bei Elias Lasisi und Niklas Würzner überwunden zu sein. Abu Kigab ist wegen einer Sprunggelenksverletzung frühzeitig vom kanadischen Nationalteam nach Heidelberg zurückgekehrt. Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Paul Zipser (Knieverletzung) nimmt wieder – mit Bedacht – am Mannschaftstraining teil. Bennet Hundt hat nach eigener Aussage „viel positive Energie“ von der EM-Qualifikation mit der DBB-Auswahl mitgebracht.
Also kann der Countdown von 13 Rückrundenmatches mit frischem Elan und einer positiven Grundhaltung angegangen werden. Jedem ist klar, dass die „Mission Klassenerhalt“ den Korbjägern um Academics-Kapitän Akeem Vargas bis einschließlich 12. Mai und dem vermeintlichen „Finale furioso“ gegen die Tigers Tübingen an körperlicher wie mentaler Fitness alles abverlangen wird.
„Göttingen ist offensiv eine sehr starke Mannschaft. Sie haben gute Schützen und gehören zu den besten Dreier-Teams der Liga. Vor der FIBA-Pause haben sie sich insgesamt stabilisieren können und nun eine klare Rollenverteilung im Kader“, analysiert Alex Vogel den Ex-Meister von 1983 und 1984, „mit Gibson, DeJulius, Zugic und Ensminger haben sie zahlreiche gefährliche Guards, die alle scoren können. Ihre Bigs sind variabel und sehr smart. In der Hinrunde hätten wir die Partie gewinnen können, vielleicht sogar müssen. Hierbei hat uns – wie so oft in dieser Saison – Konstanz gefehlt.“
Der 109:113-Overtime-Krimi im SNP dome unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen war eine bittere Pille, die es zu schlucken galt. Denn die MLP Academics hatten es in der eigenen Hand, nach 40 Minuten als Gewinner das Parkett zu verlassen. Kleine Unzulänglichkeiten, Fehler und Fouls machten dann den minimalen Unterschied aus. Letztlich blieb die BG einen Tick cooler.
Das BG-„Shooting-Team“ stoppen
Gerade diese enorm wichtigen Kleinigkeiten entscheiden in engen Partien über das Wohl und Wehe. Im südlichen Niedersachsen wird es relevant sein, das Göttinger „Shooting-Team“ nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Von der Dreierlinie sind die „Veilchen“ nach dem Starensemble des FC Bayern (41,4 Prozent) und dem starken Neuling RASTA Vechta (40,3) das dritteffizienteste Kollektiv mit einer Quote von 39,1 Prozent. Fast jeder Spieler von Trainer Olivier Foucart kann von fast jeder Position werfen, das ist eine der größten Stärken.
Demgegenüber offenbaren die Lilafarbenen (sechs Siege, 14 Niederlagen) immer mal wieder Schwächen in der Rückwärtsbewegung und bei den Rebounds. Hier lässt sich der Hebel der MLP Academics im „Tollhaus“ Sparkassen-Arena (Kapazität 3.447 Zuschauer) durchaus ansetzen.
Bonn, Rostock und Crailsheim im SNP dome
Ein Coup in Göttingen würde den Heidelbergern im richtungsweisenden Monat März helfen. Denn nach der Auswärtshürde warten mit den Heimspielen gegen die Telekom Baskets Bonn (Sonntag, 10. März, 15.30 Uhr), die Rostock Seawolves (16. März, 18.30 Uhr) und die HAKRO Merlins Crailsheim (30. März, 18.30 Uhr) sowie der Auswärtspartie bei den EWE Baskets Oldenburg (23. März, 18.30 Uhr) weitere Chancen auf die nötige Trendwende.
Konstanz heißt das Zauberwort – Topleistungen über vier Viertel werden ab sofort nötig sein. Am allerbesten gleich in der Universitätsstadt Göttingen. Es wäre wie ein Frühlingserwachen – ein Fanal der Hoffnung für die restliche Saison.
Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien