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Königlicher Besuch im Barockschloss: den Dreikönigstag in Mannheim erleben

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/ via schösser und gärten baden-württemberg /

Die Heiligen Drei Könige gehören zu den bekanntesten Gestalten der christlichen Tradition. Ihnen ist das Fest der „Erscheinung des Herrn“ am 6. Januar gewidmet – besser bekannt als Dreikönigstag. Die prominenten Könige sind auch im Barockschloss Mannheim zu finden: Auf einem kunstvollen Wandteppich im Kaiserlichen Quartier bringen sie ihre Gaben dem Christuskind dar. Die Szene, im 18. Jahrhundert in Brüssel geschaffen, verzaubert mit filigraner Handwerkskunst und lebendigen Farben.

Biblische Geschichte an der Wand

Die Heiligen Drei Könige, auch als Weise aus dem Morgenland oder Magier bekannt, bringen gemäß der christlichen Tradition dem neugeborenen Jesus in der Krippe kostbare Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. So ist es auch im Großen Kabinett im Kaiserlichen Quartier von Barockschloss Mannheim zu sehen. Ein kunstvoller Wandteppich zeigt drei elegante Herren, die mit einem imposanten Gefolge – Pferde, Kamele und sogar einem Elefanten – dem Stern nach Bethlehem folgen. Einer der Könige ist bereits auf die Knie gefallen und betet das Jesuskind in der Krippe an, während die anderen beiden mit kostbaren Geschenken herantreten. Ihre fürstlichen Gewänder, die wallenden Umhänge und prächtigen Kopfbedeckungen verleihen der Szene einen fürstlichen Glanz. Während der regulären Öffnungszeiten, dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 10.00 bis 17.00 Uhr, können Besucherinnen und Besucher die kunstvolle Tapisserie im Schloss entdecken.

 

Textile Kunstschätze

Die Tapisserie ist Teil des großen textilen Schatzes, der in den vier Prunksälen des östlichen Flügels des Hauptgebäudes – dem sogenannten Kaiserlichen Quartier – zu sehen ist. Im 18. Jahrhundert gestaltete Kurfürst Carl Theodor den zuvor als kaiserliches Schlafzimmer genutzten Raum zu einem eleganten Kabinett mit Möbeln aus getriebenem Silber um. Ab 1856 nutzte Großherzogin Luise den Raum für Empfänge, ab diesem Zeitpunkt schmückten die sechs Teppiche aus Brüssel die Wände. Beschnitten, zusammengesetzt, ergänzt und restauriert – wenn man genau hinsieht, erzählen die Teppiche ihre Geschichte: Die einzigartige Praxis, Tapisserien anzupassen und in verschiedenen Räumen immer wieder neu zu verwenden, offenbart die Vielseitigkeit und Wertschätzung dieser Kunstwerke. Wandteppiche galten damals als die kostbarsten Ausstellungsobjekte innerhalb der Interieurs, noch wertvoller als Gemälde. Ihre Wiederverwertung, wie sie in den barocken Räumlichkeiten des Schlosses Mannheim praktiziert wurde, zeigt aus heutiger Sicht nicht nur eine kunstvolle Anpassung, sondern auch ein äußerst nachhaltiges Agieren.

 

Der Dreikönigstag

Am 6. Januar wird das „Dreikönigsfest“ oder der „Dreikönigstag“ gefeiert. Die eigentliche Bezeichnung dieses Festes ist „Erscheinung des Herrn“ oder „Epiphanie“. Die Kirche feiert an diesem Tag das Sichtbarwerden der Göttlichkeit Jesu in der Anbetung durch die drei Weisen. Die Geschichte der Heiligen Drei Könige findet sich im Matthäus-Evangelium. Geführt durch einen Stern kommen drei Sterndeuter aus dem Morgenland nach Bethlehem. Die Weisen wandeln sich schon im frühen Christentum und werden zu drei Personen, die schließlich sogar Namen erhalten: Caspar, Melchior und Balthasar. Die Kirche macht die biblischen Figuren zu Heiligen – und ihre Beliebtheit lässt sich an den vielen Darstellungen in der Kunst und im Brauchtum ablesen.

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