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Engagement für Kinder in Eritrea

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/ via universitätsklinikum heidelberg /

In Eritrea gibt es wenig bis keine Möglichkeiten, Kinder mit orthopädischen Beeinträchtigungen zu versorgen. Dabei spielt Mobilität in Schwellenländern eine zentrale Rolle: Im Alltag sind Wege, z. B. zur Schule, oft weit und die Transportmöglichkeiten beschränkt. Im späteren Berufsleben kommt es oft auf körperliche Arbeitsfähigkeit und handwerkliches Geschick an. Umso wichtiger ist es, den Kindern zu größtmöglicher Mobilität zu verhelfen und ihnen damit eine Zukunft zu geben. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das neu eröffnete kinderorthopädische Behandlungszentrum in der eritreischen Hauptstadt Asmara. Ermöglicht wurde es durch das Engagement des gemeinnützigen Vereins Archemed und die finanzielle Unterstützung der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V.“ sowie durch die interdisziplinäre Unterstützung von Expertinnen und Experten aus Orthopädie und Physiotherapie aus Deutschland.

Das neue Behandlungszentrum soll zukünftig eine nachhaltige und effektive Behandlung vor Ort ermöglichen. Neben der operativen Versorgung ist für die Kinder vor allem die physiotherapeutische Nachbehandlung sowie die Versorgung mit Prothesen und Orthesen wichtig. Nur durch diese postoperative Unterstützung können die jungen Patienten später die gewünschte Mobilität erlangen. Physiotherapeuten, Orthopädietechniker und Klumpfuß-Spezialisten arbeiten hier nun Hand in Hand zusammen. Engagierte Expertinnen und Experten aus Deutschland, unter anderem vom Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie (ZOUP) des Universitätsklinikums Heidelberg, schulen sie regelmäßig.

Auch Anne Kenkenberg, leitende Physiotherapeutin im ZOUP, ist seit vielen Jahren regelmäßig in Eritrea. Stolz erzählt sie von dem heute elfjährigen Tamrat, der dank mehrerer Operationen und mitwachsender Prothesen laufen und am normalen Leben teilnehmen kann. Der Junge verlor früh beide Beine und wird seit seinem dritten Lebensjahr von Archemed und dem deutschen Helfer-Team betreut. „Wenn er uns heute bei unseren Einsätzen in Eritrea besucht, ist die Wiedersehensfreude bei allen groß. Er ist ein willensstarker, selbstbewusster und fröhlicher Junge, und es macht Freude, seine Entwicklung zu verfolgen.“

Während des jüngsten zehntägigen Einsatzes im Februar dieses Jahres behandelte das Orthopädie-Team aus Deutschland insgesamt 118 Kinder, von denen 25 Kinder mit den unterschiedlichsten orthopädischen Erkrankungen wie zum Beispiel Hüftdysplasie oder Klumpfuß operiert werden konnten. 57 Kinder erhielten Prothesen oder Orthesen. Physiotherapeutische Anleitungen für die Eltern der betroffenen Kinder, Fortbildungen und orthopädische Workshops für die eritreischen Kollegen rundeten den Einsatz ab.

Langfristiges Engagement

Archemed betreut das Behandlungszentrum auch nach der Eröffnung weiter. Mediziner, Therapeuten und Orthopädietechniker übernehmen weiterhin schwere Fälle und schulen vor allem das lokalen Fachpersonal. „Tamrats Geschichte zeigt, wie lebensverändernd das Engagement von Archemed ist“, sagt die 34-jährige Elisa Kühn, stellvertretende pflegerische Leiterin im Zentral-OP am ZOUP des UKHD, die die OP-Planung in Eritrea übernommen hat. „Ich bin stolz, ein Teil davon zu sein.“

Weitere Informationen zu Archemed finden Sie hier.

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