Branchentreffen Hotellerie und Gastronomie – mit reichlich Diskussionsbedarf
/ via dieheidelberger /
Am 26.02.2025 hatte der Oberbürgermeister zum Branchentreffen Hotellerie und Gastronomie eingeladen. Eine Veranstaltung, organisiert vom Amt für Wirtschaftsförderung, die wiederkehrend für verschrienste Branchen stattfindet. So gut besucht wie diesmal ist sie aber nicht immer. Das liegt sicherlich an den aktuell besonders herausfordernden Zeiten für Hotellerie und Gastronomie, aber auch an den kritischen Themen, die in Heidelberg gerade auf die Branche einbrechen.
Die Podiumsdiskussion, die etwas länger ging als geplant, war deutlich geprägt vom Thema Tourismusabgabe, das Matthias Schiemer im Januar in einem Interview mit der RNZ ins Spiel gebracht hat und der Oberbürgermeister just am Vorabend der Veranstaltung im Haushaltsplanentwurf eingebracht hat. Melanie von Görtz, Geschäftsführerin der DEHOGA, und die Vertreterinnen und Vertreter der Hotellerie zeigten sich maßlos enttäuscht, dass sie aus der Presse erfahren mussten, dass dieses Thema wieder diskutiert werden soll, und bereits eine Summe von 2,5 Mio. € bzw. 5 Mio. € im Haushalt für die Jahre 205 bzw. 2026 eingepreist wurde, obwohl man erst kürzlich zu einer ergebnisoffenen Arbeitsgruppe eingeladen wurde.
Während die Heidelberg Marketing GmbH stolz auf die gestiegenen Übernachtungszahlen ist, haben die Vertreterinnen und Vertreter der Hotellerie klargestellt, dass dies nicht verwunderlich ist bei einem Bettenzuwachs von 30 %. Unter anderem auch dadurch, dass so viele neue Betten auf einen Schlag (900 Stück!) hinzugekommen sind, hat die Branche jedoch mit einer gesunkenen Bettenauslastung und deutlich gesunkenen Einnahmen zu kämpfen. Dass sie jetzt in dieser Krisensituation als einzige Branche mit einer Zusatzabgabe belastet werden sollen, um Teile des Haushaltsloches der Stadt Heidelberg zu stopfen, empfanden viele Anwesende als ungerecht.
Aber es kamen noch weitere kritische Themen zur Sprache: Die geplante Verpackungssteuer für „Essen to go“, die übrigens nicht nur für Fastfoodketten, sondern auch für Bäckereien, Metzgereien etc. gilt. Hier wünscht man sich ein Umlenken wie in Freiburg, wo man die Steuer zunächst einführen wollte und sich nun aber dagegen entschieden hat, da sie nicht zur eigentlichen Intention, der Reduktion des Mülls, beiträgt und der bürokratische Aufwand den Löwenanteil der Einnahmen auffrisst. Ein weiteres Thema waren natürlich auch die Sperrzeiten in der Altstadt. Hier hat sich die Vertreterin der DEHOGA zum Abschluss auch mal beim Oberbürgermeister bedankt, dass er die Nichtzulassungsbeschwerde eingereicht hat. Der Oberbürgermeister hat ebenfalls betont, dass das Innenstadtleben nicht durch zu hohe Anforderungen an den Lärmschutz zugrunde gehen darf und die Verwaltung gemeinsam mit den Altstadtwirten nun zügig Lösungen finden muss, um die kritischen Orte in den Griff zu bekommen.
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