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Dossenheimer Landstraße – Sieben Bäume statt Verkehrsfluss

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/ via dieheidelberger /

Seit zwei Jahren wird in der Dossen­heimer Landstraße (DoLa) kräftig gebaut, damit am Ende der Bauzeit, die Situation für alle besser wird. Halte­stellen werden barrie­refrei ausgebaut, beidseitig wird ein Fahrradweg angelegt, und die DoLa soll in Handschuh­sheim zu einer Flanier­meile werden. Das sind die Verspre­chungen, die gemacht wurden. Bereits 2017 gab es hierzu eine Machbar­keits­studie. Im Jahr 2023 hat der Gemein­derat der Maßnahme zugestimmt und mit Arbeits­auf­trägen an die Stadt­ver­waltung zurück­ge­geben. Im Planfest­stel­lungs­ver­fahren wurde festge­halten, dass aufgrund der Wichtigkeit dieser Baumaß­nahme insgesamt 19 Bäume
gefällt werden können. Hierzu gab es den Arbeits­auftrag, Bäume zu erhalten und die
Lärmschutzwand zu begrünen. Nach entspre­chender Umplanung und Unter­su­chungen hat die Verwaltung dann einen Plan vorgelegt, der es ermög­licht, zehn Bäume zu erhalten. Drei davon können an ihrem angestammten Platz bleiben, sieben können umgepflanzt werden. Hierzu gab es aufwändige Wurzel­un­ter­su­chungen und die Verkehr­lichen Auswir­kungen wurden eingehend unter­sucht.
Nachdem uns im Fachaus­schuss die Beschluss­vorlage hierzu vorgelegt wurde, gibt es einen erneuten Antrag von Grün und Rot, die angespro­chenen zehn Bäume stehen zu lassen, und den Knoten DoLa, Fritz Frey Straße, dann nur noch einspurig auszu­bauen.
In der Vorlage werden die verkehr­lichen Auswir­kungen zu dieser Variante genau erklärt. Sollte diese Maßnahme so umgesetzt werden, hat dies Auswir­kungen auf alle Verkehrs­teil­nehmer. Nicht nur der MV wird ausge­bremst. Die Warte­zeiten für die Fußgänger werden länger, Radfahrer von Süden werden als Links­ab­bieger über die DoLa, längere Warte­zeiten haben, einher­gehend mit einer Qualität für längst fahrende Radfahrer, die sich verschlechtert. Der öffent­liche Nahverkehr wird auch längere Reise­zeiten haben.
Im Fachjargon wird die Leistungs­fä­higkeit des vorge­nannten Knotens mit E einge­stuft. In der Vorlage wird hierzu erläutert, dass bei gering­fü­giger Verschlech­terung der Einfluss­größen es zu einem Zusam­men­bruch des Verkehrs­flusses führen kann.
Das Fazit und die Empfehlung der Verwaltung lautet, den Umbau gemäß den vorlie­genden Planungen und den Planfest­stel­lungs­be­schluss umzusetzen. Trotz all dieser Ausfüh­rungen und mehrfacher Bestä­tigung selbst durch den Grünen Dezer­nenten bleibt jedoch eine Mehrheit von Grün, Rot und Links bei ihrem Antrag auf den Umbau mit nur einer Spur.

Hören wir, was Bürger und Gewer­be­trei­bende in Handschuh­sheim sagen: Für Bürger bedeutet die einspurige Variante nichts Gutes. Wenn sich der Verkehr in Zukunft, auf der neuen DoLa zurück­staut, vermutlich bis zum Hans Thoma Platz, werden Verkehrs­teil­nehmer, mit ziemlicher Sicherheit die umlie­genden kleineren Straßen benutzen. Im Augen­blick wird das geduldet, weil jeder einsieht, dass es absehbar und vorüber­gehend sein wird. Für die Zukunft ist das keine Option! Für was haben wir eine 50.000.000 Euro schwere, nagelneue und durch­dachte Straße, wenn der Verkehr dort nicht fließt, wie er soll? Das klingt sehr nach einem Schild­bür­ger­streich. Auch für die Menschen, die direkt an der DoLa wohnen, ist es nicht zumutbar, dass der Verkehr wieder mehr steht als fließt.

Gewer­be­trei­bende in Handschuh­sheim schlagen die Hände über den Köpfen zusammen. Die Baustelle ist für sie eine riesige Heraus­for­derung. Gäste und Kunden von Norden kommend, bleiben aus. Hier geht es um Existenzen. Die Straße muss wieder befahrbar sein. Sie können es sich nicht leisten, das Handschuh­sheim in Zukunft, (quasi in der zukünf­tigen Einspu­rigen DoLa), umfahren wird, wegenkünstlich erzeugtem Stau, der mit der zweispu­rigkeit der Straße vermieden werden könnte. Die Lebens­qua­lität in Handschuh­sheim wäre nicht mehr gegeben. Sowohl bei Bürgern als auch bei Gewer­be­trei­benden. Frage – ist den oben genannten Parteien das ganze Ausmaß und die Folgen dieses Antrags bewusst?

Quelle

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Monika

Den Verkehr auszubremsen ohne Alternative ist immer schlecht und oft ideologisch getrieben. Zudem auch wenig Umweltbewusst. (Bin großer Fan der grünen Stadt, siehe Baden Baden nicht zu verwechseln mit Bahnstadt :-)) Wenn ich sehe, das man in HD teils nachts um 4 Uhr an roten Ampeln steht, dann muss man sich schon fragen ob das Sinn ergibt. Aber im Rathaus bleiben viele lieber hinter ihren Akten sitzen anstatt raus zu gehen und pragmatisch Probleme zu lösen für die Steuerzahler, die alles inkl.der Politik am laufen halten.

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