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12.01.2024 Baustelle im Margot-Becke-Ring: Unter dem Kirchheimer Weg wird ein Stollen gebaut

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/ via Stadt Heidelberg /



Stollenbau sichert Straßenbahnbetrieb / Arbeiten laufen zumeist unter der Erde


Der Bau eines Stollens ist aus dem Bergbau bekannt – weniger von einer Baustelle in Heidelberg. Und doch passiert gerade genau das auf der Baustelle an der Kreuzung Margot-Becke-Ring und Kirchheimer Weg. Auf neun Metern Länge wird dort ein Stollen unter dem Kirchheimer Weg gegraben. Das ist auf Baustellen ein eher seltenes Vorgehen. Die Arbeiten unter der Erde bieten große Vorteile. Im Kirchheimer Weg hat sich die Stadt dafür entschieden, weil die Straßenbahn während der Bauarbeiten weiterfahren kann. Würden die Arbeiten in offener Bauweise verrichtet, also ohne Stollen, hätte auch die Straßenbahn in Richtung Kirchheim nicht mehr fahren können. Auch bei der Baustelle in der Eppelheimer Straße im Jahr 2023 wurde ein 20 Meter langer Stollen gegraben. Das sorgte dafür, dass der Verkehr zumindest teilweise rollen konnte und nicht die ganze Eppelheimer Straße gesperrt werden musste.


Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besichtigte mit Kolleginnen Kollegen des Tiefbauamtes, den knapp neun Meter langen Stollen. (v.l.n.r.: Stefan Ziemer, Jürgen Odszuck, Nora Wolber und Markus Kusche) (Foto: Philipp Rothe)


Auf der Baustelle im südlichen Margot-Becke-Ring werden Kanal-, Wasser-, Gas- und Stromleitungen erneuert. Dabei werden unter anderem größere Abwasserkanäle verlegt, die höhere Wassermengen fassen können. Das ist wichtig für die Erschließung des Heidelberg Innovation Parks (hip) und für mögliche Starkregenereignisse. Die neuen Kanalleitungen müssen an die bestehenden Leitungen im Kirchheimer Weg angeschlossen werden. Die Arbeiten dauern bis Ende September 2025 und kosten insgesamt 2,5 Millionen Euro. Damit verbunden ist auch die Neugestaltung des Margot-Becke-Rings. Auf beiden Seiten der Straße wird eine Grünfläche angelegt, zwölf Bäume werden gepflanzt.



Stollenbau: 1,6 Meter pro Tag gegraben


Die Arbeiten für den Kanal hin zum Kirchheimer Weg erfolgen im Stollenbau in rund fünf Metern Tiefe. Der rund neun Meter lange Stollen führt von der Einmündung des Margot-Becke-Rings unter dem Kirchheimer Weg bis an die Bahngleise. Das Graben des Stollens ähnelt dem Vorgehen im Bergbau. Zum Einsatz kamen dabei Geräte wie ein Förderband und ein netzbetriebener Meißel. Für den Bau benötigte die ausführende Firma fünf Arbeitstage. Pro Tag gruben sie sich 1,6 Meter durch die Erde. Der 1,9 x 1,9 Meter große Stollen wurde mittels Verbundelementen befestigt, so dass die Arbeitenden dort sicher unterwegs sind.



Im nächsten Schritt werden die Abwasserrohre im Stollen verlegt und an das bestehende Netz im Kirchheimer Weg angeschlossen. Im Zuge der Baugrubenverfüllung wird der Stollen verdämmt. Da diese Arbeiten hauptsächlich unter der Erde ablaufen, sind sie von der Oberfläche meist nicht zu sehen.



Eine weitere Sperrung im Kirchheimer Weg wird – erneut für zwei Monate – voraussichtlich ab August 2024 für die restlichen Straßenbauarbeiten folgen. Dann werden auch eine neue Gas- und Wasserleitung verlegt. Um beide an die bestehenden Leitungen im Kirchheimer Weg anzuschließen, muss die Fahrbahn erneut geöffnet werden. Die Sperrung wird außerdem genutzt, um die Asphaltfläche der Fahrbahn zwischen der Kreuzung Kirchheimer Weg/Margot-Becke-Ring Nord und Kirchheimer Weg/Margot-Becke-Ring Süd zu sanieren.



Hintergrund: Arbeiten im Margot-Becke-Ring


Im Margot-Becke-Ring Süd (ehemals Mörgelgewann) am hip laufen seit November 2023 die Bauarbeiten für den Ausbau und die Neugestaltung. Davon betroffen ist auch der Kirchheimer Weg, der von der Innenstadt in Richtung Kirchheim auf rund 370 Metern nicht befahrbar ist. Die Sperrung im Kirchheimer Weg sollte ursprünglich Ende Dezember 2023 enden, wird aber nun voraussichtlich vier Wochen länger dauern. Grund dafür sind Strom- und Kommunikationsleitungen, die unter Anderem dicht unter der Asphaltdecke liegen und nicht wie üblich mindestens 80 Zentimeter unter der Fahrbahn. Das war auf Straßenplänen nicht vermerkt. Aufgrund der neuen Situation vor Ort mussten die Arbeiten – konkret der Aushub und das Absichern der Baugrube in fünf Metern Tiefe – um diese Leitungen herum neu geplant werden. Das Ende der Sperrung verschiebt sich daher auf Ende Januar 2024.



Autofahrerinnen und -fahrer, die aus Richtung Innenstadt („Media Markt“) kommend nach Kirchheim wollen, werden über Rudolf-Diesel- und Speyerer Straße umgeleitet. Wer mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, fährt über den hip und den Harbigweg.


Foto zum Download

Quelle

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