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Showing im Choreographischen Centrum: KITTENS von Angelo Petracca am 18. Februar 2025, 19 Uhr

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/ via unterwegstheater /

KITTENS ist ein Projekt des italienischen Choreographen Angelo Petracca, das sich mit dem beunruhigenden Zusammentreffen von Niedlichkeit und Technologie befasst und dabei eine Reise von süßem Kinderspielzeug bis zu dystopischen Zukunftsvisionen unternimmt. Angelo Petracca ist der erste Residenzkünstler im Choreographischen Centrum in diesem Jahr und zeigt gemeinsam mit der Tänzerin Verdiana Gelao am Dienstag, 18. Februar um 19 Uhr in einem Showing mit anschließendem Gespräch die Ergebnisse ihres gemeinsamen Probenaufenthalts in Heidelberg. Eintritt frei!

Der Titel KITTENS ist das englische Wort für junge Kätzchen, aber auch für die japanischen Anime-Figuren, die als niedliche Begleiter (fast) alle Dimensionen des Alltags prägen und gleichzeitig unmittelbar mit dem Thema der künstlichen Intelligenz verbunden sind. Kitten umfasst gleichermaßen das Vertraute und das Verstörende, Geborgenheit und Bedrohung.

Angelo Petracca untersucht in diesem Projekt, wie Technologien und insbesondere Künstliche Intelligenz unsere Wahrnehmung von Körperlichkeit, Gefühlen und menschlicher Identität beeinflussen. Dabei geht er Niedlichkeitsästhetiken aus Social Media, Science Ficion, Japanischen Anime sowie dem japanischen Kawaii nach. Zentral ist dabei die Frage, wie Niedlichkeit in Monströsität kippt.

Mit choreographischen Mitteln kreiert Angelo Petracca ein Zukunftsszenario, in dem Mensch und Maschine verschmelzen. Zwischen Anziehung und Zurückschrecken untersucht er, wie Gesten, Ausdruck und Beziehungen sich entwickeln, wenn die Grenzen zwischen real und künstlich verschwimmen. Dabei arbeitet er mit überkontrollierten Bewegungen, die wie durch einen Algorithmus gesteuert wirken. Gesichtsausdruck und Gesten werden gedehnt oder verdichtet zu unerwarteter Dauer und erkunden so die Uncanny Valley Wirkung, die Ablehnung und Angst, die menschenähnliche, aber unauthentische Erscheinungsweisen von Robotern oder computergenerierten Bildern hervorrufen.

Beziehungen sowohl zwischen den Performer*innen als auch zu Gegenständen und Publikum werden bewusst fragmentiert und desorientiert, so dass sie den Blick des Zuschauers auf die Wirklichkeit destabilisieren. Alltägliche Situationen wie Fürsorgegesten oder sinnliche Bewegungen werden ihrem Kontext entnommen und in eine groteske Mehrdeutigkeit überführt. Der Verführerische Charme der Kittens, die Reinheit und Unschuld symbolisieren, wird zum Inbegriff für Technologie als etwas, das einladend erscheint und in Abgründe führen kann.

Der italienische Choreograph Angelo Petracca lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten wurden von Romaeuropa Festival, Tanz im August, Teatro Grande di Brescia, Teatro Kismet in Bari, Acker Stadt Palast und Uferstudios Berlin, TanzArt Ostwest in Gießen, Cango Cantieri Goldonetta in Florenz, Gender Bender Festival in Bologna, Sala Assoli in Neapel und anderen präsentiert. Als Performer arbeitet er derzeit mit Arno Schuitemaker.

Das Choreographische Centrum Heidelberg ist ein Projekt der TANZAllianz, der seit 2013 bestehenden, bundesweit einmaligen und viel beachteten langfristigen Kooperation zwischen dem UnterwegsTheater Heidelberg und dem Stadttheater Heidelberg. Das zweite gemeinsame Projekt ist die Tanzbiennale, die im Februar 2025 zum 6. Mal stattfinden wird.

Quelle

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