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08.01.2024 Zweite Wache der Berufsfeuerwehr: Konzept für Neubau östlich des alten Karlstorbahnhofs

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/ via Stadt Heidelberg /



Feuerwache und Ausbau ÖPNV-Umsteigeanlage ohne Nutzung des Karlstorbahnhofsgebäudes möglich


Heidelberg benötigt eine zweite Feuerwache, um die Erreichbarkeit von Einsatzstellen in den östlichen Stadtteilen zu verbessern: Das hat die 2022 durch den Gemeinderat einstimmig beschlossene Feuerwehrbedarfsplanung gezeigt. Die Untersuchung potenzieller Standorte ist zu dem Ergebnis gekommen, dass nur eine Fläche östlich des ehemaligen Karlstorbahnhofes in der Altstadt die notwendigen Voraussetzungen für eine zweite Wache der Berufsfeuerwehr erfüllt. Nun sind die Planungen einen wichtigen Schritt vorangekommen: Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass auf der Fläche sowohl die Feuerwache als auch der geplante Ausbau der Umsteigeanlage für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hin zu einem leistungsfähigen Mobilitätsknoten im Bereich der Altstadt realisiert werden kann. Das Gebäude des ehemaligen Karlstorbahnhofes wird dafür nicht benötigt und kann komplett anderweitig genutzt werden.



Die Stadt Heidelberg stellt das Konzept zum Bau der „Feuerwache Nord-Ost“ und zum Ausbau der ÖPNV-Umsteigeanlage Altstadt auf der Freifläche östlich des ehemaligen Karlstorbahnhofes am 16. Januar im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss und am 24. Januar im Haupt- und Finanzausschuss vor. Abschließend entscheidet der Gemeinderat am 1. Februar 2024 über die Einleitung der erforderlichen Umsetzungsschritte und die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für den Bau der Feuerwache und der ÖPNV-Umsteigeanlage.



Vorteile des Standortes: Schnelle Erreichbarkeit von Schlierbach, Ziegelhausen, Altstadt


Der Standort östlich des ehemaligen Karlstorbahnhofes entspricht als einziger den notwendigen Voraussetzungen: Von dort können die Stadtteile Ziegelhausen und Schlierbach innerhalb der definierten Hilfsfrist und auch das übrige Stadtgebiet schnell erreicht werden. Zugleich befindet sich das Areal – anders als andere untersuchte Standorte – nicht in einem hochwassergefährdeten Bereich oder einem Landschaftsschutzgebiet. Die Fläche wird derzeit als Bushaltestelle, Ein- und Zustiegsstelle für Reisebusse und im hinteren Teil als Parkplatz genutzt. Sie ist bereits versiegelt und nicht von einer unmittelbaren Wohnbebauung umgeben.



Die Machbarkeitsstudie sieht auf dem westlichen Teil der Freifläche den Ausbau der ÖPNV-Umsteigeanlage vor. An diese soll sich östlich die Feuerwache anschließen, um auch städtebaulich einen Abstand zum historischen, denkmalgeschützten Gebäude des alten Karlstorbahnhofes zu erzielen. Die Feuerwache ist als Funktionsgebäude mit einer Hoffläche mit Alarmausfahrt auf die B37 und Parkplätzen für Mitarbeitende vorgesehen. Haustechnik, Umkleideräume und kleinere Lagerflächen sind im Untergeschoss geplant. Im Erdgeschoss befinden sich Stellplätze für vier große Einsatzfahrzeuge und Einsatzmittel. Im ersten Obergeschoss sind Büros und Werkstattbereiche geplant. Die Sozialräume der Wachabteilungen sollen im zweiten Obergeschoss angesiedelt werden. Eine Netzersatzanlage wird den Weiterbetrieb der Feuerwache auch im Falle eines Stromausfalles gewährleisten. Gleichzeitig können im Bedarfsfall die notstromversorgten Büroräume als Ersatzarbeitsplätze der Stadtverwaltung genutzt werden, um notwendige Leistungen für die Bevölkerung weiterhin erbringen zu können. Das Gebäude des ehemaligen Karlstorbahnhofes wird für die Feuerwache nicht benötigt und kann in vollem Umfang anderweitig genutzt werden. Die Unterführung unter den Bahngleisen bleibt uneingeschränkt nutzbar.



Stadt Heidelberg und Deutsche Bahn stehen aktuell noch in abschließender Abstimmung zu bauordnungsrechtlichen Fragen.



Planungen für ÖPNV-Umsteigeanlage


Der Ausbau der ÖPNV-Umsteigeanlage soll zwischen dem Gebäude des alten Karlstorbahnhofes und der Feuerwache erfolgen. Geplant ist eine Modernisierung im Sinne der Anforderungen an einen multimodalen Knoten und eine Mobilitätsstation. Dabei spielen Verbesserungen der Aufenthaltsqualität der Fahrgäste ebenso eine Rolle wie die betriebliche Optimierung für den ÖPNV-Fahrbetrieb an der Bushaltestelle. Sechs Haltepositionen für Gelenkbusse des Stadt- und Regionalverkehrs sowie signalisierte Ein- und Ausfahrten auf die B37 sollen umgesetzt werden. Zwei dieser Haltepositionen sind so geplant, dass sie zur Realisierung des Zielnetzes 2024 der Rhein-Neckar-Verkehr Gmbh (rnv) auch als Wartepositionen fungieren können.



Die Haltestellen sollen barrierefrei ausgebaut und mit geschützten Wartebereichen ausgestattet werden. Die räumliche Anordnung ermöglicht Fahrgästen kurze Übergänge zwischen der S-Bahn-Haltestelle und dem Buslinienverkehr. Es ist die Unterbringung einer virtuellen Haltestelle für den On-Demand-Verkehr „fips“ geplant. Zudem sollen Möglichkeiten geprüft werden, die einen Umstieg von und zu anderen Arten der Mobilität (Sharing-Angebote, Abstellmöglichkeiten für Räder und ähnliches) optimieren.



Hintergrund: Bedarf einer zweiten Feuerwache für die östlichen Stadtteile


Der Hauptgrund für den Bedarf einer zweiten Feuerwache liegt in den langen Anfahrtswegen von der Feuerwache im Baumschulenweg in die östlichen Stadtteile, durch welche eine adäquate Hilfsfristerreichung dort nicht gewährleistet ist. Zudem sind Duplizitätsalarme – zwei oder mehre Alarme in kurzer zeitlicher Abfolge – in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Um die erforderliche Einsatzstärke in der wachsenden Stadt Heidelberg – Stadtgebiet und Bewohnerzahl wachsen unter anderem durch die Entwicklung der Bahnstadt und der Konversionsflächen weiter an – zu gewährleisten, ist eine Erhöhung der Funktionsstärke innerhalb der Berufsfeuerwehr erforderlich. Am Standort Baumschulenweg sind die räumlichen Kapazitäten erschöpft und mit Blick auf die Anfahrtswege in die östlichen Stadtteile auch nicht zielführend.

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