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Ein Wochenende rund ums Thema nachhaltige Fashion

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/ via karlstorbahnhof /

Hallo Melle, wie geht es dir?

Mir geht es gut. Danke! Freue mich auf das Interview mit euch!

Du organisierst im Juni ein ganzes Wochenende zu Nachhaltiger Mode. Warum ist das Thema so wichtig?

Die Kleidungsindustrie trägt erheblich zum Klimawandel bei. Sie ist eine der umweltschädlichsten Industrien weltweit. Als ich mich vor circa 20 Jahren für meine Ausbildung zur Modedesignerin entschieden habe, dann aus dem Grund, weil ich Fashion liebe und sicher nicht, um damit die Welt zu zerstören. Aber das muss ja auch nicht so sein! Und genau das möchte ich mit „Sustainable Fashion Weekend Süd“ erreichen. Die Probleme der Modebranche sind den meisten ja mittlerweile bekannt. Mir ist es wichtig, gemeinsam Lösungen zu finden und das Wochenende bietet dafür eine Plattform für alle, die sich aktiv beteiligen möchten, um etwas zu verändern.

Trägst du selbst immer nur nachhaltige Mode?

Schön wär‘s natürlich! Aber das wäre nicht die Wahrheit. Ich sehe das als Prozess. Ich lerne da selbst an vielen Punkten ständig dazu und kann nach und nach immer mehr Bereiche meiner Outfits nachhaltig gestalten. Ein sehr großer Teil meines Kleiderschranks ist Vintage, Second Hand, von kleinen nachhaltigen Labels oder aus meiner eigenen Kollektion. Bei Unterwäsche und Schuhen tue ich mich noch etwas schwer, Labels zu finden, die nachhaltig sind, aber auch meinem Geschmack und Preisniveau entsprechen. Wenn das hier also Labels aus diesen Bereichen lesen: Meldet euch bitte und macht beim „Sustainable Fashion Weekend Süd“ mit! Das Ziel ist ja auch Sichtbarkeit für die Vielfalt nachhaltiger Mode aus unserer Region zu schaffen, um dem 100% nachhaltigen Kleiderschrank immer näher zu kommen.

Du arbeitest sehr viel mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Siehst du einen Unterschied im Bewusstsein für die Auswirkungen der Modeindustrie zwischen jüngeren und älteren Leuten?

Der größte Unterschied ist wohl, dass die Jüngeren viel mehr von den Auswirkungen betroffen sein werden und sie das somit natürlich viel mehr betrifft. Umso wichtiger ist es, ihnen die Möglichkeit zu geben, an der Situation aktiv etwas zu verändern, um dieses Ohnmachtsgefühl zu bekämpfen. Mir ist es wichtig zu betonen, dass es bei diesen Projekten nicht nur um einen oberflächlichen Umgang mit Fashion geht, bei dem das Aussehen an erster Stelle steht. Mode sowohl als Handwerk als auch als Kultur lässt sich optimal als Methode zur Selbstermächtigung in der Jugendarbeit anwenden. Gerade beim „Positive Catwalk“ sieht man, dass das Projekt Partizipation, Beziehungen auf Augenhöhe zwischen Fachkräften und Teilnehmenden, das Entdecken und Entwickeln eigener Potenziale und gesellschaftlicher Teilhabe fördert. Mode kann das eben in allen Bildungsschichten gleichermaßen schaffen und Sprachbarrieren sind auch kein Hindernis. Deshalb meine Frage: Wann Sustainable Fashion als Schulfach?

Was erwartet die Besucher*innen an den beiden Tagen im Karlstorbahnhof?

Das Wochenende wird ein Mix aus Panel Talks mit Akteur*innen der Modebranche, Pop Up-Ständen von nachhaltigen Modelabels und Vintage Stores, verschiedenen Workshops, bei denen man selbst aktiv werden kann, und mehreren Fashion Shows von Sustainable Fashion Designer*innen aus Heidelberg und ganz Deutschland. Das Programm am Sonntag wird manchen vielleicht bekannt sein. Der „Positive Catwalk“ ist der Newcomer*innen-Tag, an dem Jugendliche und junge Designer*innen die Möglichkeit haben, ihre eigenen Designs zu zeigen. Dieser findet diesmal im Rahmen von „SUS25 – Sustainable Fashion Weekend Süd“ statt.

Der Positive Catwalk findet seit 2023 einmal im Jahr statt und ist extrem beliebt. Wie kam es zu der Idee?

Zu diesem Zeitpunkt war ich noch in der Jugendarbeit tätig und hatte dort erste Nähworkshops und Ferienprogramme zum Thema Upcycling angeboten. Die Nachfrage und das Interesse waren sehr hoch. Außerdem wusste ich, dass in Heidelberg zwei junge Upcycling Designer bereits eigene Kollektionen entworfen hatten und diese habe ich auch schon zu Events von mir eingeladen, um ihnen eine Plattform für ihre Pop Up-Stände zu bieten. In diesem Jahr wurde ich auf eine Förderung vom Umweltamt Heidelberg aufmerksam gemacht, die es möglich machte, das ganze Projekt umzusetzen. Im Grunde habe ich da alles miteinander vereint, was ich eh schon mein ganzes Leben mache: Fashion und Menschen zusammenbringen. Es freut mich sehr, dass direkt im ersten Anlauf bereits das Event mega gut besucht war! Das zeigt deutlich, dass wir das hier brauchen.

Diesmal wird der Catwalk auch in den Pfingstferien in mehreren Workshops vorbereitet. Was macht ihr dort?

Der „Upcycling Allstars“-Catwalk besteht aus allen Jugendlichen und jungen Menschen, die an den verschiedenen Workshops der teilnehmenden Institutionen der Jugendarbeit in Heidelberg mitgemacht haben. Dieses Jahr finden die Workshops das erste Mal auch im Karlstorbahnhof statt und werden von Isabella Grandy und mir geleitet. Dort haben alle die Möglichkeit, ihre eigenen Upcycling Outfits zu gestalten und auch die Modenschau gemeinsam zu planen.

Mehr Informationen zu den Workshops und zum Sustainable Fashion Weekend Süd hier.

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Bild: Ein Wochenende rund ums Thema nachhaltige Fashion

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